Vision Ortsmuseum Loschwitz

in Museum, dass sich gleichermaßen der Geschichte und den Künstlern der beiden Orte annehmen kann, ist ein großer, bisher unerfüllt gebliebener Wunsch.

Als Aufgaben und Ziele des Ortsvereins werden in der Satzung auch »Forschungen zur Geschichte der beiden Orte und der Aufbau einer ortsgeschichtlichen Sammlung, die der Öffentlichkeit zugänglich zu machen ist«, benannt. Seit der Neugründung 1991 entstand aus Schenkungen und Ankäufen eine Sammlung von Büchern, Dokumenten, Fotografien und Kunstwerken, die auch digital erfasst wird.

Stiftungsschild des Ortsmuseums Loschwitz, Sammlung Eberhard Münzner

Die Geschichte des Ortsmuseums Loschwitz

Bedingt durch die sich immer mehr wandelnde Form des Ortes Loschwitz vom Dorf zum Charakter eines Vorortes der Stadt Dresdens, wurde der Gedanke wach, die alten Erinnerungen an das Dorf Loschwitz, seine geschichtliche Vergangenheit, seine Bauten, Einwohner und Gäste für die Zukunft zu bewahren. Diesen Gedanken griff der Gemeinderat auf. Er berief am 24. Februar 1902 einen Ausschuss für Ortsgeschichte unter der Leitung von Baurat Schramm (Victoriastraße 9) ein. Dieser Ausschuss hatte u. a. die Aufgabe, gezielte Exponate zu sammeln und so aufzubereiten, dass sie in einem zu schaffenden Ortsmuseum ausgestellt werden können.

Die Einwohner von Loschwitz wurden aufgerufen, durch Spenden von Sachzeugen den Aufbau eines Ortsmuseums zu unterstützen. Wie das Inventarverzeichnis von 1906 ausweist, wurde diesem Aufruf in vielfältiger Weise Folge geleistet. Leider ging die Arbeit des Ausschusses nur sehr schleppend voran. Die 2. Sitzung fand erst 1904 und die dritte am 31. Januar 1906 statt. Dies änderte sich aber, als auf letzterer Sitzung zum neuen Ausschussvorsitzenden der Architekt Martin Pietzsch gewählt wurde. Er behielt diesen Vorsitz auch im späteren Museumsausschuss bis zu dessen Auflösung im Jahre 1948.

Er forcierte die Sammeltätigkeit und erreichte, dass für die Exponate von der Gemeinde zwei Räume im ersten Stock der alten Schule, Pillnitzer Landstraße 8, zur Verfügung gestellt wurden. Durch den Neubau der Schillerschule hatte 1909 die alte Schule für Unterrichtszwecke ausgedient. Die Unterrichtsräume wurden zu Wohnungen umgebaut. Die Sammlung musste deshalb in ein ehemaliges Klassenzimmer und einen daneben liegenden Raum im Erdgeschoss rechts verlegt werden.

Einschneidend wirkte sich die im Jahr 1921 erfolgte Zwangseingemeindung des Ortes Loschwitz in die Stadt Dresden aus. Damit änderte sich auch die Rechtslage für die inzwischen erfreulich angewachsene Sammlung. Sie wurde vom Gemeinderat zusammen mit den Gemeindearchivarien vor dem Eingemeindungsakt am 1. April 1921 in einem Überlassungsvertrag vom 25. März 1921 der Kirchgemeinde Loschwitz übereignet.

In dem Vertrag wurde u. a. festgelegt, dass die übergebenen Gegenstände in einem zu errichtendem Ortsmuseum unterzubringen sind, die Verwaltung des Museums dem Ortsverein obliegt und derselbe mit der Kirchgemeinde entsprechende Vereinbarungen zu treffen hat. Im Jahr 1925 beschloss der Museumsausschuss, die Sammeltätigkeit, die zunächst nur für Loschwitz vorgesehen war, auf die ganze Parochie auszudehnen und auch Wachwitzer Geschichts- zeugnisse in das Museum aufzunehmen.

Die Stadt Dresden hatte sich in dem Eingemeindungsvertrag u. a. verpflichtet, am Körnerplatz ein Stadthaus zu errichten. Es wurde angestrebt, in diesem neuen Gebäude dem Ortsmuseum eine neue Heimstatt zu geben. Aus bisher unbekannten Gründen wurde der für 1928 geplante Bau nicht ausgeführt.

Da sich diese Möglichkeit der Unterbringung des Museum zerschlagen hatte, beschloss im September 1932 die Kirchgemeindevertretung im Einvernehmen mit dem Museumsausschuss das Museum in der „Alten Schule“ einzurichten. Zu den beiden vorhandenen Räumen kam ein daneben liegender dritte dazu. Die Kosten für die bauliche Instandsetzung der Räume übernahm die Kirchgemeinde. Für den Umbau der Räume zu Ausstellungszwecken wurde dem Ortsverein von der Kirchgemeinde ein Darlehen von 1200,-M gewährt. Im Dezember 1932 war der Umbau der Räume nach dem Plan von Architekt Martin Pietzsch beendet. Zur Finanzierung der Einrichtung des Museums rief der Ortsverein die vermögenden Einwohner von Loschwitz zu einer Spendenaktion auf. Sie wurde widersprüchlich aufgenommen und erbrachte deshalb nur den Betrag von 250,-RM.

Die drei Räume sollten nach folgenden Themengruppen gestaltet werden: Der südliche Raum sollte die ortsgeschichtliche Sammlung mit den Kotzsch-Photographien aufnehmen. Der hintere größere Raum war dem Thema Kunst und Künstler in Loschwitz gewidmet. Der dritte vorn nach der Straße gelegene Raum war das Ludwig-Richter-Zimmer, in dem vor allem an die Loschwitzaufenthalte des Künstlers und seinem Kreis erinnert werden sollte.

Im Rahmen der Museumsgestaltung musste vom Ausschuss der gesamte vorhandene Bestand gesichtet und neu geordnet werden. Dabei ergab sich, dass in der Sammlung die bildenden Künstler, die in Loschwitz gelebt hatten bzw. lebten, ungenügend vertreten waren. Der Museumsausschuss beschloss deshalb, verstärkt Werke der bildenden Kunst zu sammeln. Es wurde angestrebt, dass jeder mit Loschwitz verbundene Künstler mindestens mit einem Werk in der Sammlung vertreten sein sollte. Es wurden deshalb die entsprechenden Künstler bzw. deren Nachkommen gebeten, entsprechende Werke dem Museum zu überlassen. Da der Fond zum Ankauf sehr klein bemessen war, bat man um geschenkweise Überlassung oder um Leihgaben.

Diese Bitte war von mehr Erfolg gekrönt als die Spendenaktion. In Zukunft wurden dem Museum so viele Werke der bildenden Kunst zur Verfügung gestellt, dass es an Platz mangelte. Allein 1933 konnten dem Bestand ca. 350 Neuerwerbungen hinzugefügt werden. Um den Neuaufbau der Sammlung haben sich besondere Verdienste erworben: Architekt Martin Pietzsch, Kunstmaler Carl Walther, Oberlehrer Otto Kotzsch und Pfarrer Richard Schulz.

In diese erfreuliche und hoffnungsvolle Arbeit, kurz vor Eröffnung des Ortsmuseums, fiel eine der schwärzesten Stunden der deutschen Geschichte, die Machtergreifung der National-sozialisten. Dies blieb natürlich nicht ohne Auswirkung auf die Museumsarbeit. Als erste Maßnahme wurde der Ortsverein Loschwitz dem Reichsbund für »Volkstum und Heimat« angeschlossen. Der Verein hatte nun dafür zu sorgen, dass in seinem Einflussgebiet die neue »Blut- und Boden-Ideologie« verbreitet wird.

Sich nicht »gleichschalten« zu lassen hätte zwar die Vereinsauflösung bedeutet, wäre aber für die Zukunft die bessere Lösung gewesen. Aus heutiger Sicht muss leider festgestellt werden, dass der Ortsverein die Zeichen der Zeit nicht erkannt hatte und damit das spätere Dilemma mit verschuldete. Nur zwei Mitglieder traten aus dem Ortsverein in Folge der neuen Unterordnung aus.

Einen weiterer Wermutstropfen für die Vereinsarbeit stellte der Tod von Pfarrer Schulz im September 1933 dar. Sein Nachfolger Pfarrer Michael besaß für solche Dinge keine Neigung und konnte deshalb für die Museumsarbeit nicht belebend wirken. Trotz dieser Misshelligkeiten war unter großen Mühen die Arbeit so weit gediehen, dass am 17. Juni 1934, zum Gedenken an Ludwig Richters 50.Todestag, das Museum der Öffentlichkeit übergeben werden konnte. Eine Besichtigung war nun an jedem Sonntag von 10.30 bis 13 Uhr oder nach vorheriger Anmeldung möglich. Auf Wunsch konnten Führungen durchgeführt werden. Der Eintritt war kostenlos. Es wurde nur um Spenden zur Unterhaltung des Museums gebeten.

Der Zustrom der Werke, vor allem der bildenden Kunst, hielt auch nach der Museumseröffnung an. Zwischen dem Ortsverein und der Kirchgemeinde wurde deshalb die Eigentumsfrage an den Museumsgegenständen gemäß Punkt 4 des Überlassungsvertrages vom 25. März 1921 neu vereinbart. Darin wird festgelegt, dass Eigentum der Kirchgemeinde alle jene Gegenstände sind, die im Überlassungsvertrag aufgeführt sind, aus dem Besitz der Kirchgemeinde stammen und Neuzugänge, die ausdrücklich der Kirchgemeinde zugewiesen werden. Eigentum des Ortsvereins sind alle anderen Museumsgegenstände einschließlich des Museumsinventares.

Infolge der erwähnten laufenden Neuzugänge waren die vorhandenen Museumsräume bald zu klein geworden. Der Museumsausschuss bat deshalb die Kirchgemeinde mehrmals um Erweiterungsmöglichkeiten für das Museum. Als Idealfall wurde vorgeschlagen, die gegenüberliegende kleine Wohnung mit dem Museum zu vereinigen. Man war schon damals der Meinung, dass sie für Wohnzwecke ungeeignet sei. Der Kirchenvorstand stellte aber nur die beiden vor der Kanzlei liegenden Abstellräume zur Verfügung. Dem Anliegen der Ver-größerung der Ausstellungsfläche bzw. der besseren Aufstellung der Kunstwerke in den vor- handenen Räumen mit ca. 50 m2 Hängefläche war damit nicht gedient.

Der 1938 von Frl. Kabbes erstellte Katalog von fast 2000 Nummern ergab aber, dass man ca. 250 m2 Hängefläche benötigte, um weitere Werke ausstellen zu können. Es wurden deshalb verschiedene Möglichkeiten untersucht, um aus der Raumnot herauszukommen. Man erwog z. B. einen Anbau an das Leonhardi-Museum zu errichten, der das Ortsmuseum aufnehmen sollte. Alle Bemühungen waren umsonst. Es gab keine Möglichkeit, der Raumnot zu entrinnen.

Vor diesem Hintergrund muss man deshalb das Angebot des Ortsvereins an den Rat der Stadt Dresden vom 17. September 1938 sehen, das Museum der Stadt Dresden unentgeltlich zu überlassen, wenn folgende Hauptpunkte erfüllt worden wären:

  1. Die Sammlung verbleibt im Stadtteil Loschwitz
  2. Die Stadt Dresden stellt für die Sammlung ausreichende, geeignete und würdige Räume zur Verfügung

Unverständlich ist allerdings die Entscheidung der Kirchgemeinde Loschwitz, ebenfalls alle ihr gehörigen Gegenstände unentgeltlich der Stadt Dresden abzutreten. Dieses Vorhaben zerschlug sich glücklicherweise. Im der Zeit der unmittelbaren Kriegsvorbereitung war für derartige Vorhaben keine Kapazität vorhanden.

Der Ortsverein war inzwischen der Deutschen Arbeitsfront, NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude, Abteilung Feierabend – Private Freizeitgestaltung angeschlossen worden.
Die furchtbaren Kriegsereignisse ließen nicht nur jede Museumsarbeit ersterben, sondern forderten selbst von so einem kleinen Museum ihren Tribut. So müssen z. B. im Oktober 1942 alle Buntmetallgegenstände zur Verstärkung der Rüstungsreserve gemeldet werden.

Das Dresdner Inferno am 13. Februar 1945 überstand das Museum unbeschadet, obwohl die Dächer der Seitenflügel der alten Schule brannten und das Nachbargrundstück Pillnitzer Landstraße 6 ein Opfer der Flammen wurde. Dass das Museum keinen Schaden nahm, verdanken wir Herrn und Frau Pietzsch sowie Herrn Otto Westphal. Während sich Herr Pietzsch an den erfolgreichen Löscharbeiten beteiligte, wurde von Frau Pietzsch und Herrn Westphal der Inhalt des am meisten gefährdeten Loschwitz-Zimmers ins Freie gebracht.

Nach dem Zusammenbruch des Faschismus verblieb das Museum völlig unbehelligt in der alten Schule. Lediglich ein paar alte Hieb-, Stich- und Schusswaffen mussten abgegeben werden.
Gemäß des Gesetzes Nr. 2 der Alliierten Kontrollbehörde, Kontrollrat wurde am 10. Oktober 1945 die Auflösung und Liquidierung der Nazi-Organisationen in ganz Deutschland angeordnet. Infolge der Zugehörigkeit des Ortsvereins zu einer NS-Vereinigung ist deshalb sein Vermögen gemäß einer Verordnung der Landesregierung Sachsen vom 14. September 1948 enteignet und er selbst am 15. November 1948 aufgelöst worden.

Mit der gleichen Verordnung wurden auch alle Satzungen der zwangsaufgelösten Vereine außer Kraft gesetzt. Damit entfiel auch das Recht der Kirchgemeinde an dem Vereinsvermögen, das ihr nach § 8 der Vereinssatzung bei Auflösung des Vereins zustand. Das Vermögen ging in den Besitz der Stadt Dresden über. Für das Ortsmuseum schlug damit eine bittere Stunde. Es hörte auf zu bestehen.

Unter diesen Voraussetzungen kündigte die Kirchgemeinde Loschwitz mit der Begründung des Eigenbedarfs mit KV-Beschluß vom 7. Dezember 1951 der Stadt Dresden die Museumsräume. Mit dem gleichen Beschluss werden die kircheneigenen Museumsgegenstände der Stadt Dresden leihweise überlassen, außer einigen Gegenständen, die sofort dem Fundus entnommen werden konnten. Verhandlungen der Stadt Dresden, das Museum in Loschwitz zu belassen, verliefen leider ergebnislos.

Infolge der Neuvermietung der Räume musste am 3. April 1952 das gesamte Museumsinventar in das Stadtmuseum in die Nordhalle Dr.-Kurt-Fischer-Platz überführt werde. Dem ehemaligen Vorsitzenden des Museumsausschusses Herrn Martin Pietzsch wurde versichert, dass die Sammlung geschlossen erhalten bleibt. Sie sollte später in dem für die Loschwitzer Umgebung geplanten Kulturhaus einen würdigen und dauernden Platz finden.

Im März 1958 wurden die Bestände an Hand des Kataloges überprüft und zwischen dem Rat der Stadt Dresden und der Kirchgemeinde Loschwitz am 19. März 1958 ein Leihvertrag über die der Kirchgemeinde gehörenden Gegenstände abgeschlossen. In diesem Vertrag wird bestätigt, dass alle mit einem „K“ bezeichneten Nummern Besitz der Kirchgemeinde sind und diese jederzeit das Recht hat, diese Gegenstände zurückzunehmen. Mit der Verlegung des Stadtmuseums in das 1965 wiederaufgebaute Landhaus an der Ernst-Thälmann-Straße wurde auch das Inventar des Ortsmuseums in das dortige Archiv verlagert.

Der Leihvertrag von 1958 entspricht nicht der 1964 vom LKA empfohlenen Fassung und sollte deshalb mit dem Rat der Stadt neu abgeschlossen werden. Zwischen 1964 und 1970 entstand ein neuer Schriftwechsel zwischen Kirchgemeinde Loschwitz, dem BKA und dem Rat der Stadt, ohne das ein neuer Leihvertrag zustande kam. Warum diese Aktivitäten am 30. Juni 1970 ergebnislos enden, ist unbekannt und auch nicht mehr zu ermitteln.

Auf Betreiben des Bezirkskirchenamtes Dresden-Mitte wurden 1985 die Verhandlungen durch Steffen Heitmann mit dem Ziel wieder aufgenommen, mit dem Stadtmuseum einen neuen Leihvertrag auszuhandeln. Trotz mehrfacher Mahnungen wurde der Leihvertrag seitens der Stadt Dresden aus unbekannten Gründen nicht unterzeichnet, so dass die Kirchgemeinde 1987 die Rückgabe der ihr gehörenden Bestände aus dem ehemaligen Ortsmuseum vom Museum für Geschichte der Stadt Dresden gemäß den Vertragsbedingungen von 1958 zurückfordert. Im Rahmen der Verhandlungen, die sich mit der Rückgabe des Leihgutes beschäftigen, musste festgestellt werden, dass 1978 auf Grundlage des Archivgutgesetzes der DDR vom Stadtmuseum alles Schriftgut, auch das nachweislich der Kirchgemeinde gehörende, ausgesondert und dem Stadtarchiv übergeben worden war.

Diese Übergabe erfolgte ohne Wissen und Genehmigung der Kirchgemeinde. Sie stellt somit eindeutig einen Verstoß gegen die Bedingungen des Leihvertrages vom 19. März 1958 dar. Am 28. November 1988 wurde der Leihvertrag mit dem Stadtmuseum bezüglich der dort verbliebenen Sammlungsgegenstände im Einvernehmen beendet. Die der Kirchgemeinde gehörenden Bestände wurden dem Fundus des Stadtmuseums entnommen und der Kirchgemeinde zurückgegeben. Bezüglich der der Kirchgemeinde gehörigen Archivarien, die dem Stadtarchiv übergeben wurden, müssen mit diesem getrennte Verhandlungen durchgeführt werden. Dies ist zum heutigen Tag nicht erfolgt.

Wie erst nach dem Auflösen der Abt. Kultur des Stadtbezirkes Ost der Stadt Dresden durch Einsicht in deren Unterlagen bekannt wurde, ist die in der Kirchgemeinde befindliche Originalinventarliste des Ortsmuseums durch einen bisher Unbekannten dem damaligen Leiter des Stadtarchives leihweise übergeben worden. Dieser hat von diesem Verzeichnis eine Kopie anfertigen lassen mit der ausdrücklichen Bemerkung, dass davon die Pfarramtskanzlei nichts erfahren dürfe.

Von einem Mitarbeiter der Staatlichen Kunstsammlungen wurde in diesem Zusammenhang am 29. April 1982 die Abt. Kultur des Stadtbezirkes mit der Bitte angeschrieben, die Museen, den Kunsthandel und die Zollorgane über die Bestände des Ortsmuseums und das Vorhandensein der Originalliste im Pfarramt Loschwitz zu informieren. Ob dies geschah, war aus den eingesehenen Akten nicht ersichtlich.

Unabhängig von diesen Ausführungen ist zu bemerken, dass am Verwaltungsgericht Chemnitz 1996 ein Musterprozess von einem wiederbelebten Verein, der Rechtsnachfolger des auf dem Gebiet der DDR verbotenen Vereines war, zur Rückgabe des 1945 beschlagnahmten Vermögens durchgeführt wurde. Die Klage wurde von der 4. Kammer des Verwaltungsgerichtes Chemnitz am 24. Oktober 1996 abgewiesen und eine Revision nicht zugelassen!

Eberhard Münzner, Februar 1998; überarbeitet und ergänzt April 2016

Quellen

  • Archiv Kirchgemeinde Loschwitz: 6/2/1; 6/2/2; 8/1/2; 8/1/3; Nachlass Architekt Martin Pietzsch
  • Akten der Abt. Kultur des Stadtbezirkes Dresden-Ost
  • Autorenkollektiv, 125 Jahre Erzgebirgsverein, Schneeberg 2003
  • Sammlung Eberhard Münzner hier auch Nachlass Kunstmaler Carl Walther Ortsmuseum betreffend