Fernsehturm Wachwitz – Dokumente eines unvollendeten DDR-Großprojektes

Ausstellung im Press-Punkt Elbhang-Kurier, Pillnitzer Landstraße 152, zum Elbhangfest 2018

Das gesamte Projekt des Fernsehturmes einschließlich der geplanten Erschließung wurde nie insgesamt fertiggestellt. Das Vorhaben wurde nach 1970 gestoppt und nicht weiter realisiert. Die Planung von 1965 sah vor, dass stündlich 600 bis 700 Personen den Turm besuchen und dabei ein Gewinn von jährlich 960 000 Mark erwirtschaftet werden sollte. Einer unbestätigten Aussage nach soll man wohl schon sehr frühzeitig bemerkt haben, dass die Prognosen nicht zutreffen werden.

Durch den Baustopp ist die Eingangshalle nur eingeschossig errichtet worden. Ursprünglich war sie zweigeschossig geplant. Die zugehenden und abgehenden Besucherströme sollten sich nicht begegnen. Das Erdgeschoss mit Kassenbereich sollte den Ankommenden vorbehalten bleiben, das Obergeschoss den Abgehenden. Noch heute ist am Turmschaft der dafür vorgesehene Aufzugsausgang im Obergeschoss erkennbar.

Von der geplanten vielfältigen Verkehrserschließung ist nur die Fernsehturmstraße von Pappritz nach Oberwachwitz mit den beiden Parkplätzen und der Busendhaltestelle realisiert worden. Geplant war u. a. im Hochland eine neue Straße mit der Verlängerung ab Liegauer Straße in Bühlau, im Verlauf die Ortskerne Quohren und Gönnsdorf umgehend und mit Einbindung in die Pappritzer Straße etwa am heutigen DISKA-Markt. Am Elbhangfuß sollte eine Hochuferstraße ab Fidelio-F-Finke-Straße in Loschwitz bis etwa zur Wasserwerkstraße nach Hosterwitz führen. Geplant war auch die Anlage eines Parkplatzes mit Gleisschleife nach dem Künstlerhaus. Dort in halber Höhe (etwa Rhododendronpark) war der Beginn einer Kabinenbahn zum Fernsehturmfuß (etwa 1200 m lang) über den Wachwitzgrund vorgesehen. Bezüglich der Streckenführung für die beiden letzten genannten Vorhaben hatten schon Vorbesprechungen mit den betroffenen Grundstückseigentümern stattgefunden. Diese geplante Trassenführung der Seilbahn hatte den Vorteil, dass sie damals im Wesentlichen über öffentliche Grundstücke verlaufen sollte. Die bereits in der CSSR bestellte Kabinenbahn wurde infolge des Stopps in den Harz, zum Hexentanzplatz von Thale, umgesetzt.

Eberhard Münzner (Auszug)

Den gesamten Beitrag lesen Sie in der Zeitschrift Elbhang-Kurier 6/2018

Zeit und Ort

Datum/Zeit
23. Juni 2018 bis 24. Juni 2018, 11.00 Uhr bis 20.00 Uhr

Veranstaltungsort
Press-Punkt Elbhang-Kurier